Das teuerste System wird noch teurer.  Der Grund: China will in Zukunft nicht mehr das Entsorgungslager für Europa sein und hat Anfang 2018 die Einfuhren von hauptsächlich Altkunststoffen aus Europa gestoppt. Gleichzeitig steigt die gesetzlich vorgeschriebene Recycling-Quote in Deutschland fortlaufend. Schon in 2019 sollen bis zur 63 Prozent des Plastikmülls wiederverwertet werden. Eine de facto Verdoppelung der aktuellen Quote. Beides wird die Entsorgungskosten für Unternehmen deutlich steigen lassen.

Laut Branchenangaben sind seit 2016 die Entsorgungskosten für Plastikverpackungen um 15 Prozent gestiegen. Ein Trend, der sich weiter verstärken wird – gerade weil die Altkunststoffe nicht mehr im Ausland (insbesondere in China) entsorgt werden können. Ein weiteres Problem: Die in Deutschland aus Altkunststoffen hergestellten Granulate sind ohne Subventionen zu teuer. Auch für die Konsumgüterindustrie sind die aus Kunststoffabfällen hergestellten Produkte kritisch. Es fehle an der gleichbleibenden Qualität.

Kostenanstieg Abfedern: Bessere Vorsortierung & Nutzen von Substitutionsprodukten

Für Unternehmen bedeutet dies einen großen Preisanstieg und ein höherer Entsorgungsaufwand durch zum Beispiel eine sauberere Vorsortierung. Dies ist ein Aspekt, bei dem Unternehmen sich verbessern können, um Preisanstiege etwas abzufedern. Zudem müssen Unternehmen auch – wo möglich – nach Substitutionsmöglichkeiten suchen. Dabei sollten die Unternehmen ein besonderes Augenmerk auf eine möglichst homogene bzw. vor allem sortenreine Beschaffenheit der Kunststoffprodukte legen, um damit spätere Entsorgungskosten zu dämpfen. Die Entsorgung resp. Verwertung von Mischkunststoffen kann unter den geschilderten Aspekten in Zukunft eine teure Angelegenheit werden.