Als Resultat der Pandemie sind Alten- und Pflegeeinrichtungen mit deutlich erhöhten Versorgungskosten konfrontiert. Dies hat eine Umfrage von Expense Reduction Analysts unter Pflegeeinrichtungen in Österreich ergeben. So berichten 80 Prozent der befragten Häuser von erhöhten Versorgungskosten. Besonders auffällig sind die Preissteigerungen bei medizinischem Verbrauchsmaterial wie Schutzmasken, persönlicher Schutzausrüstung, Hygiene- und Inkontinenz-Produkten. Durchschnittlich sind die Kosten seit der Pandemie um 10 bis 20 Prozent gestiegen. Laut den Umfrageteilnehmern stellen diese Preissteigerungen ein nachhaltiges Problem dar.

Mehrkosten und erschwerte Neuaufnahmen

Durch die anfallenden Mehrkosten und die aktuell erschwerte Neuaufnahme von Bewohnern leiden viele Häuser schon jetzt unter Liquiditätsproblemen. Zudem berichten zwei von drei Pflegeeinrichtungen von erhöhtem Verwaltungsaufwand und jedes zweite Haus hat einen Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal.

Keine Rückkehr zur Normalität

Auch in der Zeit nach der Pandemie erwarten die Alten- und Pflegeeinrichtungen in Österreich keine Rückkehr zur Normalität. Die größte Sorge ist die Wiederherstellung von funktionierenden Pflegeteams und die schon jetzt allgemein vorherrschende Erschöpfung des Personals. Diese brauche bald eine Auszeit oder Entlastung.

Schnelle unbürokratische Hilfe gefordert

Die Erwartungshaltung an die Behörden und die österreichische Bundesregierung ist dementsprechend klar: Neben einer finanziellen Unterstützung für den erhöhten Aufwand insbesondere zur Verhinderung von Liquiditätsproblemen, wünschen sich die Alten- und Pflegeeinrichtungen schnelle und unbürokratische Hilfen, wie z.B. beim Anwerben von ausländischen Mitarbeitern oder der Durchführung und Kommunikation von Testergebnissen.

Mag. Dirk Dillmann, Partner bei Expense Reduction Analysts in Österreich, fast die Resultate wie folgt zusammen: „Während für viele andere Branchen ein Corona-Hilfspaket nach dem anderen geschnürt wird, fallen die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für die Alten- und Pflegeheime eher bescheiden aus. Da hat sich seit dem Frühjahr nicht viel daran geändert!“