Trotz fallender EEG-Umlage steigen Energiekosten für Unternehmen

Wiesbaden, 18.10.2018   Die Umlage nach dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) sinkt in 2019 um 5,7% auf 6,405 Cent/kWh. Dies haben die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW am 15.10.2018 mitgeteilt. Grund sind hohe Rücklagen sowie der höhere Vermarktungspreis an der Börse.

Hürde zur EEG-Begrenzung wächst

„Trotz der sinkenden EEG-Umlage gehen wir von weiter steigenden Energiekosten für produzierende Unternehmen aus“, sagt Matthias Droste, geschäftsführender Gesellschafter der Expense Reduction Analysts (DACH) GmbH. Das Unternehmen berät vor allem Mittelständler bei der Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Zwar würden bisher nicht EEG-befreite Unternehmen gegenüber im Ausland produzierenden oder EEG-befreiten Unternehmen isoliert betrachtet durch die Senkung der EEG-Umlage entlastet. Allerdings steigt gleichzeitig die Offshore-Haftungsumlage von aktuell 0,037 ct/KWh um das 10-fache, was die Entlastung wieder komplett aufzehrt. Die Offshore-Haftungsumlage soll künftig sämtliche Kosten für den Netzanschluss von Offshore-Windparks sowie Entschädigungen bei Störungen und Verzögerungen abdecken.

Energiepreise ziehen wieder an

Analog zur EEG-Umlage und der Umlage des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) können Unternehmen auch teilweise von der Offshore-Netzumlage befreit werden. Dazu müssen Unternehmen die am 01. Januar 2019 in Kraft tretenden Regelungen des Netzentgeltmodernisierungsgesetzes anwenden. Nur wenn dort ein positiver Bescheid erzielt wird, können Unternehmen von den Umlagen EEG, KWKG und Offshore befreit werden. Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern zu können, gewinnt eine erfolgreiche Antragstellung daher weiter an Bedeutung. Allerdings wird eine erfolgreiche Antragstellung vor dem Hintergrund eines starken Preisanstiegs in den vergangenen Monaten an der Europäischen Energiebörse (EEX) immer schwieriger. Anträge zur EEG-Begrenzung richten sich nicht an den tatsächlichen Strompreisen aus, sondern nach den Durchschnittspreisen. Diese passen sich erst zeitversetzt den realen Preisen an.