Covid-19 wird die Liquidität der meisten Unternehmen stark belasten. Neben den wichtigen Maßnahmen wie Kurzarbeit und Ausgabenstopps gibt es noch weitere Action Points, die Kapital freisetzen und somit Liquidität schaffen. Hierzu zählen das Working Capital Management sowie eine Auseinandersetzung mit dem Anlagevermögen.

Working Capital Management – dies betrifft die aktive Steuerung der Forderungen, Verbindlichkeiten sowie das Management der Vorräte.

Was ich nicht messen kann, kann ich nicht steuern. In einem ersten Schritt muss kurzfristig ein Working-Capital- bzw. Liquiditäts-Controlling geschaffen werden.

Dem Forderungsmanagement kommt eine große Bedeutung zu – Neben einem transparenten Controlling der Außenstände sind die Zahlungsbedingungen zu überprüfen. Es kann derzeit durchaus sinnvoll sein, kurzfristige Zahlungsziele mit den Kunden zu vereinbaren, auch wenn hierzu Skonto gewährt werden muss. Es ist auch denkbar, kurzfristig die Forderungen zu verkaufen und Cash zu realisieren. Mittelfristig ist ein Factoring umsetzbar.

Bei den Verbindlichkeiten besteht die Möglichkeit mit Lieferanten die aktuellen Zahlungsziele neu zu verhandeln. Der Einkauf sollte darauf hinwirken, nach Möglichkeit die Zahlungsziele auszudehnen, ggf. unter Verlust von Skonto. Sollte der Lieferant selber in Liquiditätsschwierigkeiten stecken, kann ein Supplier-Finance (oder auch Reverse-Factoring) helfen. Hierbei wird eine Bank zwischengeschaltet, die eine sofortige Bezahlung ermöglicht.

Aktives Vorratsmanagement ist eine weitere Möglichkeit, die Liquidität zu beeinflussen. Das betrifft sowohl die Roh-, Hilfs, und Betriebsstoffe, als auch die unfertigen und fertigen Erzeugnisse. Hier ergeben sich Fragestellungen zu möglichen Zielkonflikten, wie z.B.: Reichweiten, Verfügbarkeit und Produktionsauslastung versus Kapitalfreisetzung. Entscheidend ist hier, die Ziele und Prämissen über die gesamte Supply-Chain anzupassen. Oft steht für die operativen Verantwortlichen das Ziel der Liquidität nicht im Vordergrund.

Mittelfristig kann hier eine systemgestützte Supply-Chain Optimierung zusätzliches Kapital freisetzen.

Ein weiteres Feld ist die aktive Auseinandersetzung mit dem Anlagevermögen. Investitionen können ggf. geschoben oder es kann im Bestand über „Sale and Lease back“ nachgedacht werden.

Auch die Beschäftigung mit dem „nichtbetriebsnotwendigen Vermögen“ ist sinnvoll. Beispielsweise können nicht genutzte Grundstücke verkauft werden. Eine Veräußerung von nicht kritischen Ersatzteilen sowie die Implementierung von Konsignationslagern kann zudem Kapital freisetzen.

Welche Maßnahmen der größte und schnellste Hebel zur Erhöhung der Liquidität ist, ist für jedes Unternehmen individuell zu beurteilen. Wir unterstützen Sie dabei gerne.

Kontakt: info-germany@expensereduction.com

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