Lieferkettenprobleme und hohe Infektionszahlen machen Planungen schwierig

Das Jahr 2022 ist jetzt über einen Monat alt. Wie sich das Jahr entwickeln wird, mag momentan kaum jemand vorhersagen. Gerade erst wurde die Prognose für das Wirtschaftswachstum gesenkt. Laut IWF steigt die weltweite Wirtschaftsleistung zwar um 4,4 Prozent, allerdings sind das 0,5 Prozentpunkte weniger als noch im Oktober vorhergesagt worden waren. Auch für Deutschland wurde die Prognose gesenkt. Statt 4,6 rechnet das IWF nur noch mit 3,8 Prozent Wachstum. Ein deutlicher Dämpfer, der sich auch schon Ende letzten Jahre angekündigt hatte. So sank die Wirtschaftsleistung in Deutschland in den Monaten Oktober bis Dezember um 0,7 Prozent, in Österreich sogar um 2,2 Prozent. Beide Länder sind damit die Schlusslichter im europäischen Vergleich. Wenn es nach den Experten geht, gibt es momentan auch keine Entwarnung.

Lieferkettenprobleme belasten produzierende Wirtschaft & Handel – Hohe Infektionszahlen kontaktintensive Dienstleister

Insbesondere die Lieferkettenprobleme belasten produzierende Unternehmen. Sollte Omicron China erreichen, drohen sich diese Probleme noch zu verstärken. Denn – sieben der zehn größten Häfen befinden sich in China und das Land ist damit Dreh- und Angelpunkt für den internationalen Handel. Sollte Omikron in China großflächig ausbrechen, könnten diese Häfen gesperrt werden und den internationalen Handel ins Chaos stürzen. Schon jetzt ist sichtbar, dass sich Schiffbewegungen an den chinesischen Häfen um knapp fünf Prozent reduziert haben. Zudem werden auf der wichtigsten Schiffs-Handelsroute zwischen Europa und Asien gegenwärtig 15 Prozent weniger Waren bewegt. So groß war die Lücke zuletzt Mitte 2020 – während der ersten Welle.

Gleichzeitig leiden kontaktintensive Dienstleister wie die Gastronomie unter der Vorsicht der Menschen. So sanken bereits im November die Umsätze in diesem Sektor knapp zweistellig.

Aber – es gibt auch Lichtblicke: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar seit einiger Zeit wieder. Auch der Einkaufsmanager-Index ist nach Monaten der Stagnation wieder gestiegen. Gerade die Industrie blickt momentan zuversichtlich in Zukunft. Aus ihrer Sicht haben sich die Lieferengpässe etwas entspannt. Ob das so bleibt, hängt auch von der Entwicklung in Fernost ab.

Was Unternehmen jetzt tun können

Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, sich jetzt gut für die kommenden Monate aufzustellen. Viele haben dies zwar schon gemacht – aber es gilt nach wie vor eine Risikoanalyse in den eigenen Lieferketten durchzuführen. Dies kann dazu führen, dass auch neue – lokale – Lieferanten aufgetan werden. Bei vielen Unternehmen spielt das Thema Local-Sourcing wieder eine wesentlich größere Rolle. Hierbei hilft es, wenn man einen Partner an der Seite hat, der auch die lokalen Märkte gut kennt und schnell, Alternativen anbieten kann.